“Es gibt Tage, bei denen wir alle auch nach Jahren noch wissen, wo wir waren, als uns schreckliche Nachrichten erreichten. Der 9. September 2001 ist so ein Tag, aber auch der 9. Oktober 2019. Fortan gehört auch der 7. Oktober 2023 dazu.
In den frühen Morgenstunden dieses Tages drangen schwerbewaffnete militante Mitglieder der propalästinensischen Terrororganisation „Hamas“ vom Gazastreifen aus ohne jede Vorwarnung durch Tunnel, über das Meer und mit motorisierten Fluggeräten auf das Territorium des Staates Israel ein. Zeitgleich wurden tausende Raketen auf israelische Dörfer und Städte abgefeuert. Vorrangiges Ziel waren nicht etwa Stellungen der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, der Angriff galt vielmehr in erster Linie zivilen israelischen Gemeinden im Grenzgebiet. Dort freuten sich die Menschen auf den Feiertag Simchat Tora. Wir alle haben dann die Bilder gesehen von ermordeten Bewohnerinnen und Bewohnern der überfallenen Orte, von getöteten jungen Besuchern eines Musikfestivals, die unsere Kinder hätten sein können und von zerstörten Wohnhäusern. Was dort geschehen ist, hat mit „Freiheitskampf“ nichts zu tun.
Das ist ein von langer Hand mit viel Geld und militärischer Logistik vorbereiteter feiger und hinterlistiger Terroranschlag. Er hat das Ziel, Menschen zu ermorden und zu verschleppen, weil sie Jüdinnen und Juden sind und denen die Terroristen allein deshalb ihr Lebensrecht absprechen. Niemals nach Ende der Shoa wurden an einem einzigen Tag so viele jüdische Menschen an einem einzigen Tag ermordet. Alle zivilisierten Menschen, vor allem aber wir Deutsche müssen deshalb jetzt fest an der Seite der Menschen in Israel stehen. Unabhängig von allen Differenzen, die man mit der Politik israelischen Regierunghaben kann, muss klar sein, dass der Staat Israel jedes Recht hat, sich gegen den militärischen Angriff auf sein Territorium und auf seine Bürgerinnen und Bürger zu verteidigen.
Hier und heute geht es darum, dem israelischen Volk, den Überfallenen und ihren Angehörigen klar und deutlich zu zeigen, dass wir Deutsche über Parteigrenzen hinweg und unabhängig von der Religion oder Weltanschauung den feigen Terrorakt verabscheuen und dass wir fest an der Seite des israelischen Volkes stehen. Zeigen wir denjenigen, die den Terrorangriff gutheißen, gemeinsam laut und deutlich, dass die demokratische Mehrheit der Zivilgesellschaft den Angriff verabscheut und solidarisch an der Seite der Menschen in Israel steht.
Am Yisrael Chai!”
(Redebeitrag von Thomas Gürke bei der Solidaritätskundgebung mit den Menschen in Israel am 11.10.2023 in Magdeburg)